Achtung: Toxisches Management birgt große Gefahren
Toxische Mitarbeiter und toxisches Management
Vielleicht haben Sie schon einmal etwas von toxischen Mitarbeitern gehört. Das sind die Mitarbeiter, die Ihrem Team nicht wirklich guttun. Das sind die, die immer wieder rumnörgeln und die Stimmung im Team zerstören. Diese Mitarbeiter wollen gar nicht wirklich Teil ihres Teams sein und wenn sie solche Mitarbeiter haben, dann leidet die Stimmung. Wenn die Stimmung leidet, dann leidet auch die Leistung im Team und ihre Kunden werden unzufrieden.
Was aber ist mit toxischem Management? Ja, es gibt auch im Management, unter Führungskräften Leute, die ihrem Team nicht guttun.
Wie sie das erkennen können, sowohl bei sich selbst als auch bei ihren Führungskräften und welche Auswirkungen das haben kann, das erfahren Sie in diesem Blogartikel.
Toxisches Management ist häufig ein Tabuthema, denn viele Führungskräfte und Geschäftsführer sind davon überzeugt, dass das, was sie tun und wie sie führen, gut ist. Das hat eine Studie gezeigt: 96 % der Führungskräfte meinen, dass sie gut führen und das auch ihr Team damit zufrieden ist.
Eine andere Studie besagt jedoch, dass 70 % der Mitarbeiter mit ihren Vorgesetzten nicht zufrieden sind. Ich glaube, Sie erkennen die Diskrepanz. Jetzt stellt sich die Frage: Was ist überhaupt ein toxisches Management?
Die 3 Arten toxisches Management
Es gibt 3 Arten von Managern, die für eine toxische Umgebung sorgen können:
- Der Nettigkeits-Manager: Das ist der Kumpel, der Freund des Teams. Er macht keine Ansagen. Harmonie ist ihm sehr wichtig. Er gibt auch keine Arbeitsanweisungen, weil alles harmonisch und stimmig sein soll. Konflikten geht dieser Manager aus dem Weg. Er möchte, dass ihn alle mögen. Wenn Konflikte entstehen, dann werden sie nicht behoben. Es ist okay, emphatisch zu sein. Es ist auch völlig in Ordnung, nett zu sein. Der Manager hat aber eins zu tun: Er hat fair und respektvoll seinem Team gegenüber zu sein. Er darf dafür sorgen, dass die Leistung im Team erbracht wird, dabei hilft es nicht den Konflikten aus dem Weg zu gehen. Meistens zerreißt es dann ein Team, weil die guten Mitarbeiter sagen: „Das mache ich so nicht mit, ich gehe.“
- Der Bulldozer: Emotional sehr distanziert. Empathie, was ist das? Die Mitarbeiter haben das Gefühl, dass sie an ihren Vorgesetzten nicht heran kommen. Es fehlt ihnen das Feedback des Vorgesetzten. Für den Bulldozer zählen Zahlen, Daten und Fakten. Diese Art von Management kann einem Team über lange Zeit nicht guttun. Als Führungskraft hat man nun mal mit Menschen zu tun und da gehört es dazu mit Emotionen umzugehen und empathisch zu sein. Die Führungskraft darf die Stimmungen und die Emotionen wahrnehmen und auch darauf eingehen. Auch diese Art Management sorgt dafür, dass zuallererst die guten Mitarbeiter gehen.
- Der Mikromanager: Das ist der Manager, der alles selbst kontrollieren will. Er will alles am liebsten selbst machen. Dieser Manager gibt dem Team und den Mitarbeitern keine Luft zum Atmen, und um sich selbst zu entfalten. Auch diese Art des Managements sorgt dafür, dass ein Team auseinanderbricht.
Ein Beispiel aus dem echten Leben
Ich habe ein Beispiel aus dem echten Leben für Sie, was toxisches Management anrichten kann. Neulich waren wir in einem unserer Lieblingsrestaurants. Hier hatte vor kurzem eine „toxische“ Führungskraft das Unternehmen verlassen. Der toxische Führungsstil hatte bereits dazu geführt, dass erste Mitarbeiter eines gut funktionierenden Teams das Unternehmen verlassen haben. Dadurch entstand ein Mehraufwand, den das aktuelle Team abarbeiten und ausbaden musste. Wie Sie sich vorstellen können, hat das nicht lange funktioniert und zu einem extremen Bruch im Team geführt. So etwas merken dann natürlich auch die Kunden.
Diese Fragen sollten Sie sich in Bezug auf Ihre Führung stellen
Achten Sie einmal bei sich selbst darauf:
- Wo dürfen Sie nacharbeiten?
- Wo sind Sie zu nett, zu harmoniebedürftig?
- Wo sind Sie zu kontrolliert?
- Wo fahren Sie Ihrem Team noch zu sehr in die Parade?
- Wo haben Sie Schwingungen und Stimmungen in Ihrem Team nicht oder nicht rechtzeitig mitbekommen?
Unternehmensführung und Management ist auch Persönlichkeitsentwicklung
Unternehmensführung und Management ist auch Persönlichkeitsentwicklung, das heißt Sie dürfen an sich selbst arbeiten. Welche Fähigkeiten und Kompetenzen dürfen Sie weiter ausbauen, um in Ihrer Führung besser zu werden? Auch hier bedarf es ab und an eines Blickes von außen. Aber auch das Feedback Ihres Teams, sozusagen der interne Spiegel, ist ein wichtiger Faktor.
Selbstbild und Fremdbild dürfen immer einmal wieder abgeglichen werden. Meine Kunden schätzen meinen Blick als Experte hier sehr. Wir schauen uns genau an wo Kompetenzen noch ausgebaut werden dürfen, damit Führung einfach und besser funktioniert. Eine gute Führung, gerade in Zeiten des Fachkräftemangels, ist die beste Recruiting Maßnahme.
Kümmern Sie sich um Ihr Team. Lassen Sie sich aber nicht alles gefallen. Werden Sie nicht Opfer Ihrer Mitarbeiter. Auch das ist toxisch für ein Unternehmen und für ein Team. Ziehen Sie Grenzen.
Konflikte sind normal. Laufen Sie nicht davor weg, haben Sie keine Angst, dass gute Mitarbeiter Ihr Team sofort verlassen, wenn Sie einmal durchgreifen. Schauen Sie, dass Ihre Führung funktioniert. Finden Sie ein gutes Gleichgewicht, lassen Sie Ihren Mitarbeitern Luft, um Ihre Arbeit gut ausführen zu können. Haben Sie deren Aufgaben und Tätigkeitsfelder aber auf dem Schirm.
Bleiben Sie weiter in Führung.