Vom Kollegen zur Führungskraft – die Herausforderungen
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ToggleWas zum Teufel macht der Pilot da?
Du sitzt im Urlaubsflieger und genießt den ruhigen Flug.
Deine Vorfreude auf den Urlaub ist groß.
Ein wohlgekanntes „Ping“ ertönt und Du weißt, dass jetzt Getränke und Essen serviert werden.
Plötzlich geht der Vorhang von der Bordküche auf, der Pilot schiebt den Servierwagen zu Dir und fragt Dich freundlich: Hühnchen oder Pasta?
„Das kann doch nicht sein“ denkst Du völlig überrascht.
Und doch verraten die 4 Streifen auf der Schulter und die bekannte Stimme von der Willkommens-Ansprache aus dem Cockpit – es ist der Pilot!
Du schaust Dich verwirrt um. Du siehst, dass die anderen Passagiere und auch die Crew gleichermaßen irritiert sind.
„Was zum Teufel machen sie hier“ hörst Du Dich fragen, obwohl Du das eigentlich nur denken wolltest.
„Schauen Sie:“ antwortet der Pilot mit seiner tiefen und ruhigen Pilotenstimme. „Wir sind ein wenig unterbesetzt und da wollte ich aushelfen. Ausserdem bin ich mir nie sicher, ob meine Crew das auch gut macht und dann mache ich es lieber selbst. Und bevor ich Pilot war, habe ich es als Stewart geliebt die Passagiere zu bedienen. Daher überkommt es mich dann schon mal.“
„Und wer fliegt den Flieger und passt auf, dass alles gut läuft?“ frage ich besorgt.
„Ach, das passt schon und wir haben ja auch noch den Autopiloten,“ antwortete er und schiebt den Wagen weiter zur nächsten Reihe.
Hast Du das schon mal erlebt? NEIN
Willst Du das gerne mal erleben? Bestimmt nicht!
Denn der Pilot ist für die gesamte Sicherheit an Bord verantwortlich und hat die Entscheidungs- und Weisungsbefugnis. Doch wie kann er sich darum kümmern, wenn er das Essen an die Passagiere ausgibt?
Und doch erlebe ich solche Situationen ständig in Unternehmen, die ich coache.
- Der Unternehmer oder die Führungskraft führen nicht und machen ständig Fachkraftaufgaben.
- Die Mitarbeiter sind frustriert, weil sie das Gefühl haben nichts richtig zu machen und ihnen nicht vertraut wird.
- Die Kunden sind irritiert, und fragen sich, wer denn das Unternehmen führt, wenn der Chef dauernd mit dabei ist.
- Es werden Symptome beseitige, aber keine Ursachen.
Kommt Dir das bekannt vor? Dann ändere das.
Du hast das Unternehmen zu steuern und Dein Job ist es auf der Brücke oder im Cockpit zu sein. Hier hast Du den Überblick, steuerst das Unternehmen, kontrollierst und machst Anpassungen. Alle Fäden, in Form von Kennzahlen, laufen hier zusammen und auf der Basis kannst Du die richtigen Entscheidungen treffen. Du hast Dich um Deine Mitarbeiter zu kümmern, aber nicht ihre Aufgaben zu erledigen.
Wenn das jetzt bei Dir noch nicht so funktioniert, dann hast Du was zu tun – und zwar auf der Führungsebene.
Nimm Dir das bitte zu Herzen.
Hier habe ich 3 einfache Schrittet mit denen Du Deinen Status Quo in der Führung ermitteln kannst:
-1-
Schreibe untereinander auf einen Zettel, welche Aufgaben Du jeden Monat erledigst.
-2-
Dann schreibe dahinter die Zeit die Du für jede Aufgabe in Summe verwendest.
-3-
Und zum Schluss schreibst Du hinter jede Aufgabe ein „F“ für Fachkraftaufgabe und ein „M“ für Managementaufgabe.
Klarheit ist der erste Weg zu Besserung.
Blieb weiter in Führung.